Inselrats Pläne: Pkw Mit Deutschem Kennzeichen Droht Wieder Hexenjagd Auf Mallorca

Sollten Mallorcas Inselrat und die balearische Landesregierung ernst machen mit ihrem Vorhaben, schon bald die Zahl der einreisenden Fahrzeuge zu begrenzen, die nicht auf der Insel zugelassen sind, droht Pkws mit deutschen und anderen ausländischen Kennzeichen möglicherweise erneut eine Hexenjagd seitens der Verkehrsbehörden.

Hintergrund: Fahrzeuge, die nicht in Spanien zugelassen sind, dürfen maximal sechs Monate im Land bleiben. Danach ist eine Ummeldung Pflicht, egal, ob es sich bei dem Eigentümer um einen Immobilienbesitzer oder einen Urlauber handelt. Im Falle einer geplanten Limitierung für Mietwagen und Privat-Pkw von außerhalb der Insel dürften Fahrzeuge mit dem Kennzeichen „D” als Erstes ins Visier der Verkehrspolizei geraten.

Bereits Ende der 90er- und Anfang der 2000er-Jahre hatte die Guardia Civil inselweit Jagd auf deutsche Fahrzeugbesitzer gemacht und deren Fahrzeuge in manchen Fällen bis zur Ummeldung auf spanische Nummern stillgelegt. „Solche Kontrollen finden immer noch statt“, weiß Anett Kempcke, Geschäftsführerin der seit über zwei Jahrzehnten auf die Ummeldung von ausländischen Kennzeichen spezialisierten Service-Firma Mas in der Wohnsiedlung Son Veri Nou bei Llucmajor. „Erst im vergangenen Februar kam es zu massiven Kontrollen, was uns so einige Neukunden bescherte“, sagt Kempcke.

Über eine flaue Auftragslage kann sie aber auch sonst nicht klagen. Im Gegenteil. „Seit Jahren steigt die Zahl der Deutschen, die ihre aus der Heimat mitgebrachten Fahrzeuge umgemeldet bekommen wollen. Wir kommen, auch wenn sich das überheblich anhört, kaum noch hinterher.“

Scheuten früher viele Ausländer vor einer Ummeldung zurück, sei insbesondere deutschen Zweithausbesitzern und Geschäftsleuten längst klar, dass ein spanisches Nummernschild einfach zum Leben auf Mallorca gehöre. Dennoch rechnet auch sie damit, dass die von der Landesregierung geplante Fahrzeuglimitierung zu einem neuen Kundenansturm führen dürfte. Beklagen will Kempcke sich darüber aber nicht.

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