Im Kampf gegen illegale Ferienvermietungen setzten die Behörden auf Mallorca weiterhin auf Abschreckung. Wie der zuständige Inselrat am Freitag mitteilte, wurde gegen die Betreiber von sieben Ferienwohnungen innerhalb eines Gebäudes in der Hauptstadt Palma eine Geldbuße in Höhe von insgesamt 560.000 Euro verhängt. In dem betroffenen Haus seien sieben Wohnungen ohne entsprechende Genehmigung an Touristen vermietet worden, so die MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora“.
Die Strafe setze sich aus sieben Einzelbußgeldern zu je 80.000 Euro zusammen, hieß es aus dem Tourismusdezernat des Inselrats (Consell de Mallorca). Seit Juli seien die Strafen für illegale Ferienvermietungen zudem deutlich angehoben worden. Der Standardsatz sei von 40.000 auf 80.000 verdoppelt worden. Der Behörde zufolge bewege sich der rechtliche Rahmen je nach Schwere des Vergehens zwischen 40.001 und 400.000 Euro.
„Illegale Angebote, ganz unabhängig der Branche, in denen sie zu finden sind, stellen einen unlauteren Wettbewerb dar und schaden all jenen, die sich an die Regeln halten“, sagte der zuständige Tourismusdezernent Marcial Rodríguez. Und damit würden sie „erhebliches Problem“ für das soziale Zusammenleben auf Mallorca dastehen. „Wir sind entschlossen, illegale Wettbewerber zu verfolgen und ihnen das Handwerk zu legen“, so Rodríguez.
Die jüngste Sanktion reihe sich in eine Serie von Strafmaßnahmen ein. In den Monaten August und September seien gegen Ferienwohnungen in drei weiteren Gebäuden in Palma Bußgeldbescheide ergangen. Nach Darstellung von Rodríguez sind die eingeleiteten Bußgeldverfahren das Ergebnis „eingehender behördlicher Ermittlungen“.
Mit den verschärften Kontrollen reagieren die balearischen Behörden auf die zunehmende Zweckentfremdung von Wohnraum für touristische Vermietungen. Nach Meinung von Experten besteht ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt und der boomenden Nachfrage nach Ferienwohnraum auf Onlineplattformen wie Airbnb. In diesem Jahr ließen die Bewohner Mallorcas (und der Nachbarinseln Ibiza) im Rahmen von Großdemonstrationen bereits mehrmals ihren Unmut über diese Entwicklung freien Lauf.